In Jaipur angekommen

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Der Checkin am Flughafen Wien verlief flott – und da ich mit Air India geflogen bin, sogar ohne Selfservice. Faszinierend fand ich, dass es ein Special Offer für ein Upgrade für den Flug nach Delhi auf die Businessclass um „günstige“ 526 EUR gab, obwohl mein (wesentlich geringeres) Gebot auf ein Upgrade leider nicht möglich war.

Beim Flug hatte ich, wo ich wie (fast) immer einen Fesnterplatz hatte, zwei Business-Inder neben mir sitzen. Dem einen war die Bedienung der angebotenen Unterhaltungsmedien – er scheitere bereits am Anschluss der Kopfhörer – zu kompliziert und der andere hatten einen gesunden Schlaf (schaffte es bereits beim Start in einen schnarchenden Schlaf abzudriften). Der direkt neben mir sitzende Herr vergoss dann auch noch sein Bier auf meine Hose und die Nähe, wenn er schlief, war für meinen Geschmack zu kuschelig. Das Timing betreffend Getränke und Essen bei Air India ist anders als bei anderen Fluggesellschaften, denn man geht erst mit dem Getränk (Einzahl) durch und eine knappe Stunde später mit dem Essen (ohne Getränke), aber das war mir ja nicht neu.

Es hat mich dann also nicht gestört, dass wir um einiges früher als gedacht ankamen. Da aktuell der Covid-19 grassiert – ich weiß nicht, ob es jemanden aufgefallen ist – musste jeder für die Einreise noch ein zusätzliches Formular bzgl. hervorgehenden Aufenthaltsorten, aktuellem Gesundheitszustand und die Erreichbarkeit während des Indien-Aufenthalts, ausfüllen (und das gleich zwei Mal). Am Flughafen stand dann Personal, dass bei allen Einreisenden mittels eines Scanner an der Stirn, die Körpertemperatur messen durfte und ein Exemplar der Formulare einbehalten, gestapelt und dann in großer Säcke gestopft hat. Die Passkontrolle in Delhi dauerte ungewöhnlich lange, da dort das zweite Exemplar des Corona-Formulars eingescannt wurde, wobei da der Scanner nur auf Pässe ausgelegt ist und das Formular A4-Größe hat, dieses immer wieder gefaltet wurde um es vollständig scannen zu können.

Zum Glück war auch mein Anschlussflug nach Jaipur verspätet und ich konnte am Flughafen noch schnell einen Kaffee trinken gehen und mir sogar eine lokale SIM-Karte besorgen. Dies war möglich, da man nach der Ankunft nicht nur die Passkontrolle zu erledigen hat, sondern auch das Gepäck abholen und durch den Zoll in die Ankunftshalle gehen muss, denn nur befindet sich ein Airtel-Stand (einer der indischen Mobilfunkbetreiber), der auf Touristen ausgelegt ist. Dort angekommen, sagte mir der Mitarbeiter, dass ich einer Stunde wiederkommen solle, aber ein daneben stehen Kollege erbarmte sich meiner und verkaufte mir eine SIM-Karte, die innerhalb der nächsten 24 Stunden aktiviert werden würde. Dann ging ich zum Domestic-Transit-Gate, denn ich hatte ja bereits meinen Boardingpass für Jaipur in Wien bekommen und auch auf dem Koffer war bereits Jaipur als Endflughafen angegeben – musste es trotzdem nochmals abgeben.

Der Flug nach Jaipur verlief ruhig, Bei der Ankunft war dann ein Gepäcksband angegeben, wo sie gerade für Reparaturen, die Lamellen entfernt haben. Als jedem klar war, dass das wohl nichts wird, fanden sich alle im zweiten Gebäudeteil bei einem Gepäcksband, auf dem auch die Flugnummer angegeben war, ein. Nachdem sich dort einige lange zähe Minuten nichts getan hat, kam ein Mitarbeiter des Flughafens vorbei, der fragte warum alle hier sein, denn das Gepäck sei doch bei einem (etwas versteckten) Band des vorherigen Gebäudeteils abzuholen. Dort stapelten sich dann die Gepäckstücke bereits aufeinander.

Überraschenderweise war der Fahrer, der mich vom Flughafen abholen sollte, wirklich da und es war ganz egal, dass ich eine Stunde später erst da war. Bei der Fahrt zum Hotel fiel mir auf welche (positive) Entwicklung Jaipur in den letzten 20 Jahren durchgemacht hat, Ein College reiht sich hier an das nächste und man erkennt einen gewissen Wohlstand bei den Studierenden.

Beim Einchecken ins Hotel, wo das ganze Personal mit Atemschutzmasken herumläuft, wurde auf meiner Handinnenfläche nochmals meine Körpertemperatur gemessen (offensichtlich gab es keine Auffälligkeit) und ich durfte wieder ein Covid-19-Formular ausfüllen. Danach erklärte man mir mit Freude, dass ich (kostenfrei) auf eine Suite upgegradet wurde – wozu ich eine zusätzliche Toilette und ein Wohnzimmer brauche, weiß ich allerdings nicht.

Nach einer Dusche machte ich mich auf um die Umgebung des Hotels zu erkunden. Wenig überraschend wurde ich von einigen Indern angesprochen (die hauptsächlich meinen Bart hervorhoben), ein paar Kindern, die einen High Five wollten und natürlich denen, die etwas verkaufen wollen. Warum ich mich dann überreden ließ auf einen Tee mitzugehen, weiß ich eigentlich nicht, aber somit konnte ich gleich das Teegewürz kaufen, dass ich so und so haben wollte (ok, ich habe jetzt vier Packungen Teegewürz und zwei andere Gewürze, von denen ich noch nicht so genau weiß was ich damit machen soll).


7. März 2020