Jaipur – Amber

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In der Früh habe ich mir Zeit gelassen, da ich nicht viel vor hatte – ein Nachteil von Flugtagen. Nach einem gemütlichen Frühstück mit Masala Dosa (eigentlich ein südindisches Gericht, also habe ich nicht damit gerechnet, es hier im Norden zu bekommen). Am Ende des Frühstücks bekam ich eine E-Mail von Air India, dass man Flug auf 21:30 in die Nacht verschoben wurde, statt nachmittags. Da ich nun mehr Zeit hatte musste ich den Tag etwas umplanen. Gepackt habe ich dann flott, denn ich wollte zur Festung Amber, die ich ja nicht am Programm hatte.

Nach dem Check-out habe ich den erstbesten Tuk-Tuk-Fahrer genommen und dann ging es quer durch Stadt (es vergeht hier kein Tag ohne einmal das Hawa Mahal gesehen zu haben) nach Amber (welches nun manchmal Amer geschrieben wird).

Die Festung liegt (noch immer) wundbar auf einem Berg und ich freute mich darauf wieder durch den Palast, der Teil der Festung ist, zu spazieren. Zu meiner Überraschung gab es keine Elefanten, von denen man sich zum Tor hochtragen lassen kann, obwohl ich bei der Fahrt einige uns entgegen kommen gesehen habe. Da ich so und so lieber zu Fuß hinaufgehen wollte, denn das Geschaukle auf einem Elefantenrücken ist nicht gerade angenehm, brauchte ich nur mehr die vielen Guides abzuwehren, die mir versuchten zu erklären, wie sinnlos eine Besichtigung sei, wenn man es nicht erklärt bekommt. Ich wollte den Palast einfach nur genießen (und ein paar Sachen werde ich mir doch gemerkt haben, die ich vor über 20 Jahren gehört habe).

Die kleine Gartenanlage beim unteren Eingang fand ich schon hübsch / ich konnte mich nicht daran erinnern. Offensichtlich sind noch Ferien in Indien, da viele Familien unterwegs waren – ausländische Touristen waren fast gar nicht zu sehen. Nach dem Aufstieg war ich verwundert, wie sich dem vielen Leute auf dem großen Platz (Jaleb Chowk) hinter dem Eingangstor doch verlieren und dieser fast leer wirkte.

Ich liebe die Palastanlage wegen den vielen Bögen und Verzierungen. Leider war eines der Schmuckstücke gesperrt (Jas Mandir mit seinen Alabaster-Reliefs). Das auffälligste Gebäude ist sich der Jai Mandir, oder Spiegelpalast. Ich hatte ja diesmal auch genug Zeit den hinteren Teil des Palastes (den vierten Hof) zu besichtigen, der zwar nicht so auffällig ist, aber man daran erinnert wird, dass dies auch eine befestigte Anlage war. Schön fand ich auch, dass der im See liegende Garten diesmal begrünt war.

Beim Tuk-Tuk angekommen, meinte der Fahrer dann, dass ich schon lange gebraucht hätte – ich frage mich mit welcher Eile hier andere Leute durchhetzen,‚denn ich habe keine Zeit mit Essen oder Shopping vertrödelt.

Ich habe zufällig vom Jawahar Circle Harden gelesen und der Fahrer hat ihn nach einigem herumfragen auch gefunden – liegt mitten an der Hauptstraße zum Flughafen. Die Gartenanlage selbst ist unspektakulär – eine ruhige Oase im lauten Jaipur. Wirklich schön ist das dazu gehörende Patrika-Tor.

Bei der Ankunft im Hotel habe ich dann Fahrer dann 1500‘statt der 1200 Rs angeboten, da er beim Ausmachen des Preises von einem das Stadttore ausgegangen ist. Als er dann mit mir zu diskutieren begann, als ich ihm den 2000er gab, hat mich angegrinst und deutete mir, dass er nir etwas über 200 Rs Wechselgeld habe – das ändert sich in Indien wohl nie  – nach einer Minuten gegenseitigen anlächelns, ging er den nächsten Shop und wechselte den 2000er auf 500er – geht ja

Im Hotel habe ich dann nur mehr gewartet, dass die Zeit vergeht, da ich nicht wirklich viel mehr unternehmen konnte. Ein Auto des Hotels brachte mich dann zum Flughafen- wollte nicht mit einem Tuk-Tuk und Gepäck fahren.

Beim Flughafen angekommen bekam ich dann die Nachricht, dass der Flug nach Delhi gecancelt wurde. Zwei Australierinnen waren ebenfalls bereits in der Situation und wie ich erfahren habe, hatten sie bereits die Streitigkeiten mit Air India. Denn auch am nächsten Tag geht kein Flug mit Air india und man solle doch einfach einen mit einer anderen Fluglinie buchen (heute geht da aber keiner mehr). Die Organisation eines Hotels ist bei Air India ebenfalls nicht vorgesehen. Nach längerem hin und her und auch will wir alle drei einen Flug von Delhi am nächsten Tag haben, sagte man uns zu einem Transport zu organisieren- in 45 Minuten erfahren wir mehr. Irgendwann haben wir die Linchpakete erhalten – ok, die Pakoras waren wirklich gut – eine Vertröstung. Man sei dabei ein Auto zu organisieren, dass uns nach Delhi fährt. Um 20:00 war noch keine Spur eines Fahrzeugs da, Wir haben Kaffee bekommen und die Aussage, dass es noch 20 Minuten dauern würde.

Um 20:30 war dann wirklich ein Auto da – ein mit kleinen Blechschäden übersäter Kleinwagen. Wir glaubten nicht, dass das Gepäck da überhaupt unterbringen würden, was sie aber dann schafften. Dann mussten die Australierinnen aber feststellen, dass es hinten keine Sicherheitsgurte gab. Also sind wir wieder ausgestiegen und die beiden Damen haben schneller ihren Ärger laufen lassen, als ich schauen konnte – keine Spur von „no worries“, und dies berechtigt. Man erklärte uns, dass Sicherheitsgurte in Indien nicht üblich sein, was dann zu einer heftigen Reaktion von unserer Seite geführt hat. Also bot man uns an, ein anderes Fahrzeug zu organisieren, aber das dauere noch 1,5 Stunden. Wieder wurden beiden schneller lauter, als ich es realisieren konnte, und plötzlich war ein Van, der bereits da stand, verfügbar.

Als ich dann um 02:30 im Hotel ankam,da der Fahrer so nett war uns beim jeweiligen Quartier abzusetzen, begann ich langsam eher wieder aufzuwachen. Beim Check-In war ich schon etwas ungeduldig, weil ich eigentlich nur mehr ins Bett wollte.

Die Fahrt war ein Abenteuer für sich. Der Highway ist einer der am stärksten befahrenen Straßen des Landes, weil hier der gesamte Schwerverkehr zwischen Mumbai und Delhi fährt (und dies 24 Stunden am Tag). Die Fahrt war wie ein langsames Straßenrennen, wo der Fahrer immer die Lücken zwischen den LKWs suchte – einmal links vorbei, dann rechts und wenn gar chit anders ging zwischen den LKWs durch. Das ganze mit viel Lichthupe um zu signalisieren, dass man da ist. Auch wenn der Fahrstil etwas aggressiv wirkte, war der Fahrer immer ruhig und konzentriert .

Der Fahrer hat uns dann beim jeweiligen Quartier abgesetzt und ich war beim Check-in schon etwas ungeduldig, da ich doch schon leicht übermüdet war.


11. März 2020